Tonbeispiel: Bernhard Forster, Oboe; Megumi Ikeda, Violine;
Lorraine Buzea, Cello
ERSTAUSGABE Aus dem Vorwort:
[...] Joseph Franz Xaver Dominik Stalder (1725-1765)
führte ein außergewöhnliches Leben, das sowohl von seinem tiefen Glauben, seiner leidenschaftlichen Hingabe zur Musik als auch von internationaler Anerkennung geprägt war. Im Jahre 1746 erhielt er ein Stipendium von der Regierung, das ihm die Möglichkeit bot, seine Bildung in Mailand zu vertiefen. Während dieser Zeit widmete er sich nicht nur dem Studium der Logik und Moraltheologie, sondern erweiterte auch kontinuierlich sein musikalisches Wissen.
Im Jahr 1752 nahm Stalder seine Tätigkeit als Provisor an der Klosterschule in Luzern auf, wo er bereits als "insignis musicus et subjectum capacissimum" bezeichnet wurde. Doch sein unersättlicher Hunger nach musikalischem Fortschritt führte ihn um das Jahr 1762 auf Reisen ins Ausland. Zuerst begab er sich nach England und anschließend nach Frankreich, wo er große Erfolge feierte. In Paris erlangte er die prestigeträchtige Position des Kapellmeisters des Prinzen von Monaco und kurz darauf die des Prinzen von Conti.
In Paris, dem Ort seiner musikalischen Blütezeit, fand er sich als Komponist zu vielen festlichen Anlässe der adligen Gesellschaft, was sich in den Widmungen seiner 48 Sinfonien widerspiegelt. Zu dieser Zeit passte er seinen Namen nach der damaligen galanten Mode an und nannte sich "Abbé Giuseppe Staldero".
Im Jahr 1762 kehrte Stalder nach Luzern zurück, wo er die Position des Organisten am Leonberger Hof annahm. Wenige Jahre später verstarb dieser, heute leider viel zu unbekannte Musiker.
In seinem Sterbebuch ist zu lesen: "R. D. Stalder, (Organist an der Stiftskirche in Hof) 'Prafatus D. Stalder fuit insignis Musicus, et in componendis modulis valde eximius, qui Germaniam, Italiam, Angliam et Galliam peragratus, magnum ubique Sui nominis famam reliquit'. [Der genannte Herr Stalder war ein herausragender Musiker und äußerst talentiert in der Komposition von Musikstücken, durch die er sich, nachdem er Deutschland, Italien, England und Frankreich bereist hatte, überall einen großen Namen gemacht hatte.]
Über das Werk: [...] Es ist beeindruckend, wie selbstverständlich und routiniert Stalder das Werk im Rokkokostil komponierte, ohne sich stilistisch weiterhin am galanten Stil zu orientieren, obwohl wir uns immerhin erst in der Mitte des 18. Jahrhunderts befinden. [...]