Concerto à 4 A-dur für Oboe d´amore,
Streicher (Violinen) und Generalbass
aus dem Vorwort
[...] Über Grauns Musik schreibt Johann Adam Hiller in seinen „Lebensbeschreibungen berühmter Musikgelehrten und Tonkünstler neuerer Zeit“: [...] „Seine Melodie war eine der angenehmsten, die man hören kann. Ob es gleich seinen Stücken keineswegs an gehörigen Feuer fehlte, so war doch der Ausdruck des Angenehmen, Schmeichelhaften und Rührenden, bey ihm derjenige, der ihm, im Ganzen genommen, immer am besten gerieht. Seine Adagio sind besonders Meisterstücke, und entsprechen seinem leutseligen, menschenfreundlichen und sanftem Charakter [...] .
Die Besetzungsbezeichnung des hiermit erstmals edierten Werks „a vier“ ist ganz der barocken Tradition verpflichtet und sie ist aus dem Grund auch nicht wörtlich zu nehmen, da es sich nicht um ein vierstimmiges Kammermusikwerk handelt, sondern ganz offensichtlich um ein Konzert für Oboe d´amore und Streicher mit Basso continuo. Die fehlende Violastimme ist in diesem Zusammenhang nicht ungewöhnlich. Schon A.Vivaldi und T. Albinoni haben viele Solokonzerte mit der von der Konvention (also 2 Violinen, Viola, Basso continuo) abweichenden Besetzungsvarianten komponiert.