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Antonio Lotti
1667 - 1740 |
In der Universitätsbibliothek Darmstadt liegt die saubere Abschrift dieses Konzerts für Oboe d´amore, Streicher und Basso continuo. Dort ist das Werk mit dem Namen "Johann David Heinichen" katalogisiert.
Die Annahme, daß ein anderer als Lotti der Autor gewesen sein könnte, rührt wahrscheinlich daher, daß die Kopie des Manuskripts (welches als Vorlage dieser Edition diente) von Christoph Graupner für die Hofmusik am Darmstädter Hof angefertigt wurde und eben dieser viele Werke von seinem Freund Johann David Heinichen (1683 - 1729) kopierte. Noch dazu soll auf dem Titelblatt der Name Heinichens vermerkt gewesen sein.
Obwohl Heinichen sich in seiner Zeit in Venedig den damals modernen italienische Stil aneignete, kommt er als Autor nur sehr unwahrscheinlich in Frage. Betrachtet man seine anderen Instrumentalkonzerte kommt nie ein so langer und langsamer Satz vor. Außerdem sprechen auch die Melodik der Ecksätze und die Stimmführung der Bässe für Antonio Lotti.