Organisten kennen die Werke von Théodore Dubois bestens; andere Musiker und das breite Publikum schon weniger. Der einfache Müllers Sohn aus Rosney, aus der Champagne (1834 - 1924) hat sich mit Begabung und Fleiß hochgearbeitet und wurde schließlich Direktor des Conservatoire de Paris. Er war auch - neben César Franck - Organist an der Kirche Sainte-Clotilde und als Nachfolger Camille Saint-Saëns an der La Madeleine in Paris. Generationen von Musikern sind mit Dubois Harmonielehre großgeworden. Kein geringerer als Jean Françaix hat es von sich stets und stolz verkündet. Irgendwann hat man Dubois mit der Étiquette „akademisch“ versehen. Den Rest seiner Popularität brachte ihm das Zerwürfnis mit seinem Schüler Maurice Ravel. Es half dann nichts mehr, dass er durch sein Ansehen, der jungen, erst 19jährigen Musikerin Lili Boulanger den begehrten Rom Preis erkämpfte. Die Musik Dubois ist noch der romantischen Tradition verpflichtet: schlichte Melodien, klare Linien, erlesener harmonischer Reichtum charakterisieren seine Werke.Zu dem Werk (Ausschnitt aus dem Vorwort):
Den Titel „Mèditation“ tragen viele Werke Dubois, ein Zeichen seines Glaubens an die Fähigkeit der Musik für die religiös besinnliche Transzendenz. Das vorliegende Opus schien ihm selbst am Herzen gelegen zu haben, denn aus seiner ersten und veröffentlichten Version für Violine, Orgel und Harfe op.17 entstand diese Fassung mit Oboe, Streichern, Orgel und Harfe (oder Klavier), welche der Musik eine besondere, reichere Dimension gibt.