Giuseppe Tartini
(1692 - 1770)
Sonata in G
für Oboe und Generalbass |
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Aus der Notensammlung und in einer Abschrift des ehemaligen Konzertmeisters der Dresdner Hofkapelle, Johann Georg Pisendel (1687-1755), findet sich in der sächsischen Landesbibliothek Dresden diese Sonate in einer Fassung als Sonate für Violine, alternativ besetzt für Flöte oder Oboe und Generalbass von Giuseppe Tartini. Es liegt nahe, dass es sich hier ursprünglich um ein Werk für Oboe handelte. Dafür spricht zum einen eine Veröffentlichung als Sonate für Oboe und Generalbass im Jahre 1723, herausgegeben von Pietro Chaboud, bei Walsh & Hare in London. Zum anderen -im Vergleich mit dem Notentext der weit über 300 Violinsonaten Tartinis- spricht auch der Tonumfang der Solostimme, der ideal und ohne Änderungen auf der Oboe zu spielen ist, dabei aber weit unter dem einer Violine (als auch einer Flöte) liegt. Außerdem kommen keine violinspezifischen Techniken, wie Doppelgriffe oder über einen weiten Tonumfang gebrochene Akkorde vor. Siehe hierzu auch den unten zu lesenden Kommentar über Tartinis Spiel und dessen Kompositionen von Johann Joachim Quantz (1697-1773).
„Er war in der That einer der größten Violinspieler. Er brachte einen schönen Ton aus dem Instrumente. Finger und Bogen hatte er in gleicher Gewalt. Die größten Schwierigkeiten führte er, ohne sonderliche Mühe, sehr rein aus. Die Triller, sogar die Doppeltriller, schlug er mit allen Fingern gleich gut. Er mischte, sowohl in geschwinden als langsamen Sätzen, viele Doppelgriffe mit unter, und spielte gern in der äußersten Höhe. (...) (J.J.Quantz)