Johann David Heinichen
(1683 - 1729)
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war Thomasschüler in Leipzig unter J.Schelle und J.Kuhnau, danach Hofkomponist in Zeitz. Ab 1717 Kapellmeister am Hofe August des Starken in Dresden. Sein Schaffen umfasst Opern, Kantaten, Konzerte, Sinfonien, Kammermusiken uvm.
1728 veröffentlichte er sein bedeutendes theoretisches Werk "Der Generalbaß in der Komposition".
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Tonbeispiele:
Bernhard Forster, Oboe
Andrea Riemer, Violoncello
Gary O' Connel, Cembalo
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Zu dieser Ausgabe:
In der Bibliothèque "Conservatoire royal - Koninklijk Conservatorium, Bruxelles" befindet sich ein Band Barocksonaten, die aus dem Nachlass Friedrich des Großen stammen. Diese Sammlung wurde 1905 vom damaligen Bibliothekar Alfred Wotquenne (C.P.E. Bach/Gluck-Werkverzeichnis) angekauft und ist Teil einer über 9000 Titel umfassenden Sammlung des bekannten Anatom und Musiksammlers Guido Richard Wagener (1822-1896).
Der unter der Signatur Litt. XY No 15.115 katalogisierte Band enthält auf 250 Seiten 54 Sonaten:
Flöten-, Violin- und sieben Sonaten für Oboe und Generalbaß. Neben der hiermit edierten Sonate von Johann David Heinichen (Seiten 156-158, das 33ste Werk des Bandes,) sind auch Oboenwerke von Georg Friedrich Händel, Anonymus, Johann Sigismund Weiss, Christoph Förster* und Johann Heinrich Freitag ** in handschriflticher Kopie enthalten. Außerdem liegt dort eine Sonate von Heinichen, die bei Seibel als Violinsonate gelistet ist: Diese Sonate ist auch in einem Autograph einer anderen Bibliothek als Oboensonate überliefert und bei befoco music erschienen (bfc 92).
Zumindest bei den Werken für Oboe dürfte es sich um den gleichen Kopisten handeln.
Bruce Haynes vermutet, daß die Sonate von Johann David Heinichen ( katalogisiert bei Seibel unter Seibel 265 und bei Haußwald unter Haußwald III, 5 ) wahrscheinlich um 1716 für einen Dresdner Oboisten geschrieben wurde.
*erschienen bei befoco music: bfc 82 / ** bfc 87